Archive for the ‘Umweltgift’ Category

Radon – Lungenkrebsursache Nr. 2

Monday, November 2nd, 2009

Nach dem Rauchen ist das radioaktive Gas Radon die zweithäufigste Ursache von Lungenkrebs. Radon kann in gefährlichen Konzentrationen in Liegenschaften auftreten, überall in der Schweiz.

Radonrisiko in der Schweiz (BAG)

Radonrisiko in der Schweiz (BAG)

Radon ist unsichtbar, ohne Gerüch oder Geschmack, und somit durch unsere Sinne nicht wahrnehmbar. Es ist radioaktiv und tritt aus natürlichen Gründen aus dem Erdreich aus, bevorzugt aus felsigem Untergrund. Es entsteht durch den Zerfall von Uran-238, und hat eine Halbwertszeit (die Zeit, in der die Hälfte des Radons weiter zerfällt) von 3825 Tage. Der Zerfall wandelt das Gas in feste radioaktive Isotope um, welche, falls sich diese in die Lunge festsetzen, das Lungengewebe durch Strahlung beschädigen und Lungenkrebs auslösen können. Gefährlich ist also vor allem auch der Staub, der durch die Radonzersetzung entsteht und sich allmählich im Raum ablagert.

Radon kann grundsätzlich in jedem Haus vorkommen, egal ob es unterirdische Stockwerke besitzt oder nicht, egal ob das Nachbarhaus erhöhte Werte aufweist oder nicht.

Obwohl das Radon von unten in ein Haus eindringt, steigt es durch den Kamineffekt – warme Luft steigt im Haus gegen oben – und findet den Weg in die restlichen Stockwerke.

Die Radonerkennung ist relativ preiswert und basiert auf die Aufstellung eines Dosimeters während mehreren Tagen im niedrigsten Stockwerk des Hauses. Eine Liste der anerkannten Prüfstellen stellt das Bundesamt für Gesundgheit BAG bereit. Ebenso führt das BAG ein Radonanzeige pro Gemeide, welche jedoch mit Vorsicht zu geniessen ist da für ein bestimmtes Grundstück keine Pauschalbeurteilung gefällt werden kann – die einzig valide Aussage bringt die Messung.

Radonverseuchte Liegenschaften müssen saniert werden, der Grenzwert wird vom BAG auf 1000 Bq/m3 (Bequarel pro Kubikmeter Luft) festgelegt.

Obwohl bei uns noch unüblich, macht es grundsätzlich Sinn, die Radonkonzentration in jedem Haus zu messen. Insbesondere bei der Fertigstellung eines Neubaus und beim Bezug eines bestehenden Hauses. Liegenschaftsverkäufer machen ihr Objekt attraktiver, in dem sie es als “Radongeprüft” anpreisen (wobei die Manipulationsgefahr bei einer Interessenspartei nicht wegzudenken ist).

Literatur:

“Radon” (BAG)

“A Citizens Guide to Radon (EPA)” (US Umweltschutzbehörde, auf Englisch)

“Radon” (How Stuff Works) (auf Englisch)

Gefährliche Grundstücke

Saturday, August 22nd, 2009

Je mehr über die Auswirkungen von Umweltgiften bekannt wird, desto mehr sind wir darauf sensibilisiert. Niemand möchte Wohneigentum über verseuchtes Gebiet selbst bewohnen. Unternehmer wittern hier Chancen. Sie kaufen zu günstigen Preisen alte, verseuchte Fabrikareale – manchmal an heute attraktiven Lagen – sanieren diese aufs nötigiste, bauen Luxusobjekte darauf, und kassieren.

Als Käufer von solchen Objekten bekommt man nicht immer das Altlastenkataster zu sehen, vorausgesetzt man denkt daran. Auch wird vom Käufer nur der Ausschluss bekannt gegeben “nicht im Altlastenkataster geführt”. Nicht geführt ist nicht unbedingt gleichtzusetzen wie unbedenklich.

Der Kanton Zürich macht vorwärts. Auf mehr als 6400 Grundstücke wittert sie unsachgemäss entsorgte Abfälle. Überwachungs- und sanierungsbedürftig sind es deren 719.

Mehr dazu im Artikel vom Tagesanzeiger. Ab 2012 sollen die Grundstücke im GIS erfasst und online einsehbar sein.

Wenn es nur die anderen Kantone gleichmachen würden…

Umweltgeschädigte Grundstücke (tagesanzeiger.ch)